In meinem Leben habe ich schon unzählige Schläger ausprobiert, aber in den letzten Jahren blieb ich dem Schläger Babolat Pure Drive + treu. Diese verlängerte Version, eines angenehm spielenden Schlägers, verwende ich sowohl beim Training mit meinen Schülern als auch bei jedem Match. Er ist ein zuverlässiger Schläger, der die Kraft leicht umsetzt und mit dem man sich nicht verausgaben muss.
Als ich dann die Neuheit, Head Graphene 360 Speed Pro, zum Testen in die Hand bekam, wurde ich leicht nervös. Heads waren noch nie mein Fall. Ein harter und schwerer Rahmen, eine dichte Bespannung und eine fast schon unangenehme Reaktion. Das alles war mir von diesem Schläger im Gedanken geblieben.
Jedoch ist die Zeit, seit meinen letzten Versuchen mit dieser Art von Schläger, schon etwas fortgeschritten, genau wie auch ich in meinen Tenniskünsten gereift bin. In den ersten Momenten, mit dem Schläger der Marke Head, fiel ich in mein altes Denken zurück und verkündete lautstark: „ damit kann man nicht spielen.“ Da hatte ich aber noch keine Ahnung, dass sich einige Stunden später, meine Meinung um 180° ändert.
Es braucht wohl etwas mehr Zeit und Aufwand, denn ohne das werden Sie mit diesem Schläger nicht zufrieden sein.
Gewöhnt an 300 g Pure Drive, hatte ich Bedenken, wie meine Hand mit den 10 Gramm mehr zurecht kommt. Erstaunlich gut. Die Ausbalancierung des Schlägers beträgt nämlich 315 mm, was etwas mehr in der Hand ist als mein Babolat.
Der Schläger vermittelt damit einen kompakten Eindruck und der Rahmen mit einer konstanten Stärke von 23 mm ist nicht zu breit und auch nicht zu schmal.
Er ist eben genau richtig. Das Design und auch die gesamte Konstruktion des Schlägers ist sehr einfach gehalten. Keine unnötigen Aufmacher und in die Augen stechende Technologie.
Eine Neuheit, gegenüber der vorangegangenen Generation von Schlägern ist die Verwendung des Materials Graphene 360, welches wiederum etwas besser die Energie in den Ball überträgt und erstaunlich gut Vibrationen abdämpft.
Damit muss der Schläger nicht noch mit einem Dämpfer ausgestattet werden, welchen wir sonst meist verwenden müssen.
Das Design des Schlägers ist minimalistisch und es überwiegen die Farben schwarz und weiß. Die Hälfte des Kopfteils des Schlägers ist mit durchsichtiger Folie überzogen, welche das Material Graphit freilegt. Es ist kein glitzerndes und extravagantes Design, wie bei manchen anderen Schlägern, was ich persönlich als Vorteil werte.
Der Schläger lenkt damit nicht ab und Sie können sich voll auf ihre Leistung konzentrieren. Eine hohe Konzentration werden Sie bei diesem Schläger auch dringend brauchen.
Der erste Eindruck, nach einigen Schlägen, wird bei vielen Spielern schlaff, ohne Energie und Geschwindigkeit sein. Die Härte dieses Schlägers wird Einige bestimmt überraschen, Andere werden dagegen die versteckten Vorzüge schnell erkennen.
Bei mir dauerte etwas länger, aus dem Grund, dass ich an den sehr viel nachsichtigeren Schläger Babolat Pure Drive+ gewöhnt war.
Dieser Heads ist aber vollkommen anders. Der Kopfteil des Schlägers hat zwar bequeme 645 cm2, aber ohne Ihren hohen Energieaufwand gibt er selber keine Energie zurück.
Genau gezielte Schüsse gibt er erst ab, wenn Sie zum Aggressor werden, der seinen Gegner vernichten will. Der Schläger wird aus Ihnen das Maximum herausholen, wenn nicht noch etwas mehr.
Während eines richtigen Matches nach Punkten war ich überrascht, was mir dieser Schläger alles erlaubt und wie schnell und genau ich meine Bälle setzen konnte.
Es war fast so, als ob mich der Schläger Babolat in meinem Potenzial gebremst hätte. Je mehr ich dem Schläger nachgab, um so mehr hatte ich davon. Es ist eigentlich nicht meine Art, etwas so öffentlich zu loben, aber hier will ich mal eine Ausnahme machen und dass auch noch aus einem anderen Grund.
Der besondere Zauber dieses Schlägers liegt darin, dass er Sie zwingt besser zu spielen als Sie es gewöhnt sind. Er wird so zu einem guten Werkzeug, welches Ihnen anzeigt, in welcher Kondition und in welcher technischen Verfassung Sie sich befinden.
Man kann fast sagen, dieser Schläger setzt Ihnen kein Limit, sonder Sie selbst sind das Limit, für diesen Schläger.
Über diesen Schläger habe ich bisher nur in Superlativen gesprochen und diesen Trend werde ich auch weiterhin, mehr oder weniger, beibehalten. Vom aggressiven Spiel an der Grundlinie kommen wir jetzt zur defensiven Strategie.
Diese ist zwar nicht das primäre Ziel beim Spiel mit diesem Schläger, aber dennoch war ich erstaunt, wie einige Abwehrschläge, in fast aussichtslosen Situationen, funktioniert haben.
Oft ist es mir passiert, wenn mich der Gegner schon weit an die Grundlinie zurückgedrängt hatte und er selbst kam immer näher und näher ans Netz, dass ich Ihn mit einem geschickt platzierten Schlag überraschen konnte.
Dieser Abwehr Effekt ist aber nur möglich, wenn Sie genau aus dem Handgelenk spielen und den Kopf des Schlägers im freien Fall unter den Ball fallen lassen und ihn damit Geschwindigkeit aufnehmen lassen.
Verkrampfte Schläge verfehlen, mit diesem Schläger, ihr Ziel und auch hier gilt, wenn Sie den idealen Moment zu einem Treffer verpassen, dann können Sie von diesem Schläger kaum Hilfe erwarten.
Ermüdung beim Spiel hatt hier direkten Einfluß auf jeden Schlag. Nach einem längeren Ballwechsel verfiel ich manchmal in eine Art Apathie, bei welcher ich nicht in der Lage war, dem Ball genügend Energie zu geben und damit verlor ich die gesamte Leistung des Schlägers.
In solchen Momenten ist es nötig den Motor neu zu starten und zum Angriff überzugehen. Von selbst geht nämlich mit Head Graphene 360 Speed Pro garnichts und wenn Sie ermüden, dann ist das bestimmt kein Schläger, welcher Sie von selbst wieder auf die Beine bringt.
Wo diese Waffe, von Djokovič, wirklich exzellent ist, sind diese drei Schläge – Aufschlag, Spiel am Netz und Smatchs. Gerade bei diesen Schlägen, die Schwung haben, macht sich die Dichte der Bespannung,18x20, bemerkbar. Dank dem, ist der Schläger sehr genau und sicher.
Wiederum liegt hier sehr viel Aufmerksamkeit auf der Sauberkeit beim Treffen des Balls, denn bei diesem Schläger ist der Sweet Spot, gegenüber anderen Schlägern mit wenig dichterer Bespannung, kleiner und auch deshalb gibt es höhere Ansprüche an die gesamte Spielvorbereitung, die Beinarbeit sowie das Timing.
Wenn aber all diese Dinge gut miteinander harmonieren, dann wird Ihr Spiel zu einer Augenweide für alle Feinschmecker.
Wenn ich schon darüber spreche, bei was dieser Schläger so exzellent ist, dann muß ich aber auch die andere Seite der Medaille erwähnen. Es wird aber nicht sehr dramatisch. Etwas schlechter lassen sich mit diesem Schläger Topspin Schläge ausführen.
Wenn Sie es gewöhnt sind, den Ball in der Luft zu verdrehen, dann seien Sie vorsichtig bei der Länge Ihrer Schläge.
Denn, da diesem Schläger eher direkte und schnittige Schläge liegen, können Sie von ihm keine verdrehten Bananen, wie die von Rafael Nadal, erwarten.
Nun, dieser Schläger ist eben mehr für aggressive Spieler geeignet, welche dazu tendieren, das Spiel, mit genauen und schnellen Schlägen, selbst zu diktieren.
Es besteht kein Zweifel daran, wer mit diesem Schläger auf dem Court dominiert. Amateuren und Freizeitspielern würde ich von diesem Schläger dringendst abraten, wegen seiner hohen Ansprüche an die Spieltechnik und das Timing.
Gleichfalls ist er keine gute Wahl für Trainer, welche bis zu 80 Bälle im Korb haben und stundenlang nur draufschlagen.
Head Graphene 360 Speed Pro ist ein Schläger für erfahrene langjährige Spieler, mit einer perfekten Spieltechnik und mit viel Schwung. Wir empfehlen ihn auch für Profispieler und Junioren mit hohem Niveau.
Dieser Schläger ist sehr genau und verzeiht keine Fehler in der Vorbereitung. Hier zählt der Grundsatz doppelt, je besser Du Tennis spielst, um so mehr belohnt Dich dieser Schläger.
In manchen Fällen kommt es sogar zu einer Verbesserung des Spiels, welches vorher limitiert war durch den bisher verwendeten Schläger, mit weniger Gewicht.
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