Den Tennisschuh ist nicht zu unterschätzen. Ich persönlich halte ihn für den wichtigsten Teil der Ausstattung. Warum? Weil Sie die Schuhe die ganze Zeit auf dem Tennisplatz auf den Füßen haben und weil sie Ihnen so passen müssen, dass man fast nicht weiß, sie anzuhaben.
Die Schuhe werden zu einem natürlichen Bestandteil Ihres Körpers und sobald Sie die kleinste Unbequemlichkeit darin verspüren, kann es zu einem Problem kommen, das sich zum Schluss eines Wettkampfs zeigen kann oder aber erst nach einigen Tagen.
Von Zeit zu Zeit kommen die Produzenten mit Neuheiten, die den Tennisschuh um Sicherheitselemente aufbessern, die mehr Komfort, Sicherheit und Stabilität bei der Bewegung über den Tennisplatz sicherstellen sollten.
Heute sehen wir uns ein solches Modell der Marke Wilson an.
Wilson Amplifeel 2.0 Clay stellt schon die zweite Generation des Schuhs mit hohem Knöchel dar, der Verstauchung und unangenehmen Erguss verhindern soll, wenn man auf einem Sandplatz spielt.
Ansicht an Tennisschuhe Wilson Amplifeel 2.0 Clay
Das Design des Tennisschuhs Wilson Amplifeel 2.0 Clay wurde durch die Geckos inspiriert, deren Dutzende von Augen auf dem Schuhoberteil uns geheimnisvoll zuzwinkern.
Dieses Muster wirkt sehr effektvoll und furcherregend. Die Reaktion der Umwelt auf den Schuh ließ auf sich nicht lange warten und jeder ist gekommen, um anzusehen, was ich auf dem Fuß trage. Die Markenanonymität unterstreicht auch das schwarze W-Logo auf dem Schuhhinterteil, das mit dem Gesamtdesign verschwimmt.
Die grünen Augen dienen gleichzeitig zur Ventilation, denn unter dem Einschnitt befindet sich ein luftdurchlässiges Netzstoff. In dieser Stelle fürchte ich, dass der Schuh am meisten leiden
wird. Auf der Oberfläche befindet sich nämlich keine Plastikpanzerung, die die Produzenten in den letzten Jahren benutzen, um Aufreißen des Schuhoberteils zu verhindern.
Es ist nur eine Frage der Zeit und einiger extremen Ausrutscher, bevor sich der nur durch eine dünne, feine Veloursschicht bedeckter Netzstoff aufreißt.
Tennisschuhe Wilson Amplifeel 2.0 Clay erinnert an einen Gecko
Noch dazu ist das Muster eines blinzelnden Geckos sehr “unglücklich”. Jeder Augeneinschnitt ist nämlich mit einer sehr dünnen Membrane gesperrt, die durch die Oberflächenreibung sehr belastet ist, und zwar hauptsächlich im Innenbereich der großen Zehe. Abgesehen davon, dass hinter dieses Material der Sand leicht eindringt.
Der Oberlederinnenteil ist zwar durch eine spezielle Gummischicht geschützt, aber das gilt nur für die Fläche um das Gelenk. Ich würde schätzen, dass dieser Schutz über die ganze Innenseite von der Zehe bis zur Spitze verlängert sein wird.
Nachdem Sie die Anfangsschwierigkeiten mit dem Schuhanziehen wegen des hohen Knöchels überwinden, werden Sie überrascht sein, wie bequem und leicht der Schuh ist. Mit seinem durchschnittlichen Gewicht von 391,5 g handelt es sich bei weiten nicht um den leichtesten Schuh auf dem Markt, aber angesichts des zusätzlichen Materials ist die Angabe beachtlich.
Der Tennischuh wirkt auf dem Fuß natürlich und man hat das Gefühl, als ob man den Schuh schon seit einigen Tagen tragen würde.
Erwarten Sie hier kein unangenehmes Break-In. Und Sie wissen nicht, was der englische Ausdruck bedeutet? Es handelt sich um Einlaufen des Schuhs in eine bequeme Form, und zwar besonders im Spitzenbereich, wo es oft zu unangenehmen Brüchen und Reibung kommt.
Tennisschuhe Wilson Amplifeel 2.0 Clay haben einen Daumenschutz
Bei dem Tennisschuh Wilson Amplifeel 2.0 Clay können Sie diese unangenehme Erscheinung nicht erwarten, weil man elastisches Textilmaterial benutzte, das die Bewegung nicht behindert.Sie können sich also in diesen Schuhen direkt auf den Court stürzen, ohne dass Sie sie vorher einlaufen.
Der Schuhinnenteil ist nicht gerade üppig gepolstert, ich hatte aber nie das Gefühl, dass es nicht genügen würde. Im Gegenteil, Gefühl und Kontakt mit der Oberfläche haben mich bei diesem Tennisschuh bezaubert.
Falls Sie einen schmaleren Fuß wie ich haben, dann werden Sie sich in dem Tennisschuh sehr wohl fühlen. Wenn jemand eine breitere Fußsohle hat, wird aus dem Innenraum nicht viel begeistert sein.
Das Innere bildet ein Schuh mit integrierter Lasche, die sehr dünn ist und wenn man den Schuh zu viel festzieht, kann es für jemanden ein bisschen unangenehm sein. Für bequemes Auftreten sorgt eine herausnehmbare Einlage Ortholite mit atmungsaktiver, antibakteriellen Aufbereitung.
Ortholite Einlage sorgt für Komfort
Der Hauptreißer der Tennisschuhe Wilson Amplifeel 2.0 Clay - eine Spannmanschette mit Klettverschlus um den Knöchel - ist gleichzeitig das Element, das das größte Problem darstellt. Das Band mit einem Klettverschluss am Ende, mit einer Länge von etwa 9 cm, kann man so einigermaßen regulieren, wie fest Sie den Knöchel zuziehen wollen. Nach dem Zuziehen hatte ich ein besonderes Gefühl, als ob man den gesamten Schuhdruck gerade im Knöchel fühlen würde und den eigentlichen Schuh hören Sie völlig auf, wahrzunehmen.
Damit ist der Schuh, was das Gefühl betrifft, noch leichter als er in Wirklichkeit ist. Dieses Placeboeffekt zeigte sich auch dem Spiel selbst. Die Schuhe testete ich zuerst bei einem
anspruchslosen Training auf dem Teppich mit Granulat, dann auf dem Beton und zum Schluss, in scharfem Tempo, auf dem Sandplatz. Insgesamt 4,5 Stunden lang.
Das siebte Loch für die Schnürung der Schnürsenkel würde zum Wilson Amplifeel 2.0 Clay passen
Auf dem Teppich hat sich der Schuh sehr angenehm benommen und ohne Zögern würde ich ihn auch für diese Oberfläche empfehlen.
Für den Übergang auf den Beton habe ich brandneue Socken angezogen, die dicker waren als die alten. Hier hat es ein Problem gegeben: das Festziehen der Manschette um den Knöchel war schon unangenehm und in Kombination mit der harten Oberfläche, wenn die Belastung auf den ganzen Schuh beim Bremsen markant größer ist, habe ich schon Schmerz gespürt.
Zum Schluss habe ich auf dem Sandplatz einen Sparringsatz wiederum in den alten Socken gespielt und hier hat der Schuh eindeutig die beste Leistung angeboten. Ich habe mich auf die
Knöchelbefestigung gewöhnt und die einstündige Schinderei bei hoher Belastung war kein Problem.
Wie würde sich der Fuß bei einem ununterbrochenen, dreistündigen Spiel fühlen, kann ich nicht beurteilen, aber ich denke, dass das eine grundsätzliche Auswirkung auf die Leistung hätte. Wenn sich jedoch die Seiten beim Spiel wechseln, man kann die Manschetten einfach für eine Weile lockern und dem Fuß so eine kurze Rast gönnen.
Die Schuhsohle für Sandplatz mit dem Fischgrätenmuster ist schon eine eingeführte Tradition. Die Firma Wilson entlastete sie im Falle des Modells Wilson Amplifeel 2.0 Clay durch einen Ausschnitt in der Schuhmitte. Man bewahrte aber die seitliche Führung, so dass der Schuh auch bei extremen Abrutschern sehr stabil ist.
Das Muster ist durch mehrere Rillen und Einschnitte unterbrochen, die besser den Schuh biegen helfen und die Richtung beim Durchstoßen der Sandplatzoberfläche halten.
Ich war durch außerordentliche Elastizität und Biegsamkeit der ganzen Schuhsohle überrascht. Persönlich mag ich diese Materialschmiegsamkeit und im Vergleich mit anderen steifen Fußsohlen, die sich fast nicht winden, betrachte ich es als einen Vorteil.
Der Schuh ist so viel sensibler auf die Fußsohlenarbeit und er erlaubt ihr einen größeren Bewegungsumfang.
Tennisschuhe Wilson Amplifeel 2.0 Clay haben eine Außensohle mit Fischgräte-Muster
Man muss sich aber klar werden, dass sich der Schuh solche Elastizität nur dank dem höheren Knöchel und Spannmanschette erlauben kann, die den Fuß fest fixiert. Der Schuh ohne dieses System wäre zu weich.
Es bleibt die Frage, was geschieht, wenn dem Spannband “Atem ausgeht”.
Es gibt nämlich nur sechs Schnürsenkelösen am Schuh, und es fehlt gerade die letzte extra Öse, die ich persönlich immer für festes Anziehen verwende. Stattdessen gibt es eben die Manschette. Es ist Schade, dass Wilson die siebte Öse nicht machte. Den Schuh könnte man auch bei einem ausgeleierten Band verwenden. Das kann man nicht auswechseln, weil es in die Lasche integriert ist.
Ich muss zugeben, dass ich anfangs gegenüber dem Tennisschuh Amplifeel 2.0 Clay ein bisschen skeptisch eingestellt war. Dennoch je länger ich ihn auf dem Fuß hatte, desto besser habe ich mich darin gefühlt.
Zweifellos die beste Leistung erbringt der Schuh auf dem Sandplatz, er ist aber geeignet auch für andere weichere Oberflächen, wie z. B für künstlichen Rasen oder Teppich. Für den Beton oder andere harte Oberflächen empfehle ich ihn nicht, ob wegen dem benutzten Muster oder wegen der allgemein weicheren Konstruktion, der ein heftiges Bremsen auf der Stelle nicht gut tut.
Die ganze Testzeit hindurch beschäftigte ich mich immer wieder mit einem und demselben Gedanke, für wen eigentlich dieses Spannsystem bestimmt ist, wenn man auf dem Markt eine Unmenge von traditionellen Tennisschuhen findet, die ohne Spannband um den Knöchel ebenso gut funktionieren? Es ist einfach.
Tennisschuhe Wilson Amplifeel 2.0 Clay haben eine Außensohle mit Fischgräten-Muster
Bestimmt eignen sie sich nicht für die Trainer, die mehrere Stunden täglich auf dem Court stehen und auch nicht für Amateurspieler, die eher Gesamtkomfort fordern und die ihre Fußsohlen nicht viel belasten.
Im Gegenteil, wenn Sie mit Verstauchungen wiederholende Erfahrung haben und sich vor dem Spiel ohnehin eine Binde um den Knöchel binden, dann kann dieser Schuh ideales Zubehör sein, das noch mehr Ihre Bewegungssicherheit auf dem Spielplatz erhöht.
Gleichzeitig kann ich diesen Schuh allen Begeisterten und Profispielern empfehlen, die ihn nur für das Spiel benutzen oder aber als Alternative unter speziellen Bedingungen, wenn zum Beispiel der Sandplatz sehr weich und instabil ist. In meinem Test auf einem nassen Sandplatz
in der Halle, bestand er mit dem Eins. Trotzdem wage ich zu behaupten, dass es sich vielmehr um eine Merkwürdigkeit handelt, als um eine klare Wahl zum sofortigen Einkauf.
+ gelungenes Design
+ bequeme Innenkonstruktion
+ im allgemeinen wirkt er leicht
+ perfektes Gefühl beim Kontakt mit der Oberfläche
+ stabile Schuhsohle und Traktion auf dem Sandplatz
- Festziehen mit Band um den Knöchel kann unangenehm sein
- strittige Beständigkeit des Oberschuhmaterials
- geringerer Schutz des Innenteils im großen Zehenbereich
- fehlende siebente Öse für den Schnürsenkel
- unbekannte Dauerhaftigkeit des Spannbandes
Zurück zu den Nachrichten »
Zurück zur Homepage »