Das Modell Pure Aero der französischen Konstrukteure der Firma Babolat machte der spanische Tennisspieler Rafael Nadal berühmt. Sein mächtiger Schwung und brutaler Topspin verlangen etwas spezielles und, was die Konstruktion betrifft, ist dieser Schläger wirklich unikat.
Die aerodynamische Rahmenform muss nicht jedem nach seinem Geschmack sein, aber man muss zugeben, dass der Schläger gefühlsmäßig wirklich die Luft schneller durchschneidet und der Schwung scheint dann schneller zu sein.
Ob es nur ein Gebilde des Placeboeffekts ist oder ob es sich um einen messbaren Wert handelt, bleibt fraglich, dennoch hat diese Theorie ihre Logik und so werden wir damit rechnen.
Vor vielen Jahren, wenn Pure Aero das Licht der Welt erblickte, probierte ich ihn auch, aber er war nicht nach meinem Geschmack. Es kam mir nicht vor, dass ich damit solche Genauigkeit und Kontrolle habe, wie mit Pure Drive und noch dazu, die schon genannte aerodynamische Form störte mich ausgesprochen bei dem Spiel.
Wenn man den Schläger mit der nicht spielenden Hand am Hals anhält, senkt sich der Rahmen mehr in den Griff zwischen dem Zeigefinger und Daumen ein, was ein ganz besonderes Gefühl ist, wenn man gewohnt ist, das ganze Leben mit der traditionellen, rechteckingen oder runden Rahmenform zu spielen.
Der Rahmenhals hat einen muskulösen Eindruck, und er ruft in mir Lamborghini-Sportwagen hervor.
Der Schlägerkopf ist ähnlich dem Pure Drive Kopf und es ziert ihn nur eine Reihe von Buckeln auf dem inneren Rahmenteil, dessen Aufgabe ist es, besser Vibrationen zu dämpfen und sie von der Rahmenoberfläche abzuführen.
Die größte Neuheit in der Schlägerkonstruktion ist die Sechserreihe von bogenförmigen Durchführungen, genannt Spin Grommets. Sie befinden sich sowohl im Unterteil, als auch im Oberteil des Kopfs in der Mitte und sie sind auf Topspinschläge maßgeschneidert.
Die grundlegendste Frage, die die Funktionsfähigkeit dieser Durchführungen betrifft, beantworte ich, ohne zu zögern. Wirklich hatte ich bei dem Test das Gefühl, dass der Schläger dank der neuen Technologie mehr an Spin generiert. Das ganze hat auch einen psychologischen Effekt.
Wenn Sie schon mit einem Schläger spielen, der selbst mehr Spin erzeugen soll, dann bemühen Sie sich auch darum weit mehr. Es ist daher angebracht, sich zu fragen, ob Ihre Technik auf solchem Niveau ist, dass Sie sich mehr Spin erlauben können und ob dieser Spielstil Ihnen passt. Wenn ja, dann haben Sie zum Sieg wieder ein bisschen näher.
Mit einem Gewicht von 300 g ohne Besaitung handelt es sich um einen Rahmen, der für erfahrene Spieler bestimmt ist, die nicht nur ab und zu ein paar Bälle wechseln, die aber wollen das Tennisspiel voll genießen und haben gerne Kontrolle über die Situation auf dem Spielplatz.
Die Balance von 320 mm ist typisch für die dreihundert Gramm wiegenden Babolat Pure Aero Schlägert und sie bietet ein optimales Verhältnis zwischen Kontrolle und Ballgeschwindigkeit.
Wenn man ihn mit Pure Drive vergleicht, hatte ich ein Gefühl größerer Kontrolle, was die Ballhöhe über dem Netz betrifft. Man begeht nur minimal Netzfehler mit dem Schläger und deswegen werden ihn die Spieler und Spielerinnen schätzen, die mehr auf Sicherheit spielen, als auf Härte und Schlaggenauigkeit.
Ich erwähnte, dass es sich um einen Topspin-Schläger mit einem perfekten Spiel hoch über das Netz handelt. Damit kommt jedoch ein Mangel zum Vorschein, und zwar nicht ganz optimale Reaktion des Rahmens auf harte, direkte Schläge.
Es passierte mir ab und zu, dass nach einem flachen Balltreffer der Schläger in der Hand seltsam vibrierte, wenn auch ich den Schlag rein traf.
Diesen unerwarteten Effekt haben vielleicht die Spindurchführungen auf dem Gewissen, als ob sie sich mit diesem Schlagtyp keinen Rat wussten.
Übrigens haben die Durchführungen noch eine schwache Stelle: sie erzeugen einen klingelnden Klang, der genug störend ist. Durch Benutzung eines Vibrastops, der ein paar Euro kostet, kann man zum Glück dieses Übel leicht beseitigen.
Die Kontrolle ist das, was man an dem Pure Aero suchen wird und man findet sie in Hülle und Fülle. Der Schlägerkopf von 645 cm2 liefert einen bequemen Sweetspot, der auch weniger genaue Balltreffer toleriert.
Schläge von der Grundlinie aus sind sehr sicher und einen Fehler zu begehen, wenn Sie gerade nicht unter Druck sind, kann man vielleicht nur absichtlich tun. Gleichzeitig war ich sehr angenehm überrascht, wie leicht der Schläger Energie ohne größeren Aufwand erzeugen kann.
Bei den Schlägen plagen Sie sich nicht viel ab, auch wenn Sie “nur so” spielen, und trotzdem sind Sie mit ihnen zufrIeden. Der Schläger beherrscht sehr gut auch das Spiel am Netz, wo er sich ähnlich benimmt, wie bei den Schlägen von hinten; aber dazu möchte ich zugeben, dass er ein bisschen weniger genau ist.
Ich kann mir den Schläger ohne Problemen den Händen solcher Spieler vorstellen, die gerne überraschend an das Netz zukommen und in dieser Weise einen langen Ballwechsel beenden.
Beim Aufschlag benimmt sich der Schläger ähnlich wie bei allen Schlägen. Den Ball geben Sie über das Netz fast ohne Anstrengung und mit Doppelfehlern werden Sie kein Problem haben. Sehr gut schlug ich Bälle mit dem Schläger außerhalb dem Court auf. Sie drehen es mit ihm schön, wohin Sie wollen und den Gegner verjagen Sie bis zum Nebencourt.
Schlechter ist es mit Rasanz, die der Schläger bei einem direkten Aufschlag nicht bietet. Kurz und gut muss man den Ball auf den Saiten ein bisschen länger anhalten und ihn nicht loslassen. Das gilt übrigens für alle Schläge.
Das Spielstil Aufschlag-Volley ist hier trotzdem möglich, und zwar in Momenten der Überraschung und das besonders nach einem zweiten, mehr angedrehten Aufschlag. Ich holte mit dem Schläger Punkten auch nach Slice-Schlägen, und zwar von beiden Seiten.
Ihre winzige Schwäche ist eine niedrigere Geschwindigkeit, aber dafür mit einer großen Portion Sicherheit und soliden Länge. Ein ehrbar durchgeführter Slice weit auf die Grundlinie kehrt Sie einfach zurück ins Spiel und verleiht Ihnen zur Regeneration notwendige Zeit.
Diese Schlägereigenschaft wird mancher Spieler schätzen, der lange und physisch anspruchsvolle Ballwechsel genießt.
Ich bin vom Schläger sehr angenehm überrascht. Er ist weniger anspruchsvoll mit der Manipulation, als ich erwartet hatte und ich würde ihn sogar als sehr einfach spielenden Schläger bezeichnen, der einer breiten Palette von Spielern passen wird.
Sie plagen sich mit ihm nicht ab, weil er selbst genug Energie erzeugt und ohne Probleme kann man mit ihm lange Stunden spielen. Geeignet ist er auch für Trainer, die lange Stunden Bälle zuspielen und die einen Schläger brauchen, der mit kleinem Energieaufwand für lange Schläge tief in den Spielplatz sorgt.
Das Modell Babolat Pure Aero 2019 leistet gute Dienste sowohl den Amateurspielern, als auch den Club- und Wettkampfspielern und -spielerinnen. Ich persönlich betrachte ihn an der Grenze eines ausgezeichneten Schlägers für Hobbyspieler und eines soliden Wettkampfschläges für hoffnungsvolle Junioren.
Sie bewältigen mit ihmleicht einen nationalen Wochenendtournier und Sie können damit auch eine Menge Spaß auch bei einem üblichen Spiel mit Freunden auf einem Gemeindespielplatz genießen. Das krasse Design kann vielleicht jemanden vom Kauf entmutigen, aber es wäre Schade in dieser Hinsicht nicht ein bisschen zu riskieren.
Übrigens ist auch der Ball gelb, warum dann vielleicht die Ausstattung nicht aufeinander abstimmen. Bestimmt handelt es sich nicht um einen feinen Schläger, der von den Spielern spezielle Fähigkeiten oder extra Tennisspielniveau verlangt. Und das macht aus ihm ein interessantes Modell für breite Öffentlichkeit.
+ Sehr angenehm und leicht zu manipulieren
+ Generiert selbst genug an Energie
+ Hilft zu Spinschlägen bei
+ Große Sicherheit bei allen Schlägen
+ Einzigartiges Rahmendesign
- Eignet sich nicht für direkte Schläge
- Klingelnder Rahmenton (Dämpfer notwendig)
- Es fehlt an besserer Genauigkeit
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