Der Head Radical 2025 ist ein Tennisschläger für Spieler, die Präzision, Stabilität und hunderprozentige Kontrolle verlangen. Er bietet weder leichten Spin noch Rasanz, aber wer über eine gute Technik verfügt und schnelle Hände hat, den belohnt er bei jedem Schlag mit einem klaren Feedback.
Ich habe im Laufe der Jahre mehr als genug Radicals getestet. Der Head Radical 2025 ist bereits die vierte Generation, die wir gemeinsam mit dem Sportega-Team getestet haben – und genau wie seine Vorgängermodelle bewahrt er sein Gesicht. Stabil, präzise, anspruchsvoll.
Wer erwartet, dass der Schläger einen von selbst unterstützt, der liegt falsch. Aber wer eine schnelle Hand und eine gute Technik hat, der kann eine Menge damit anfangen. Für die Rezension habe ich folgende Modelle erhalten: Head Radical PRO 2025 und Head Radical MP 2025. Karin hat die leichteste Version Head Radical TEAM 2025 auf dem Court ausprobiert. Jedes Modell hat seine eigenen Vorzüge, aber sie haben eines gemeinsam – sie eignen sich definitiv nicht für jedermann.
Head bietet mehrere Varianten an, aber wir haben uns auf die drei beliebtesten konzentriert: PRO, MP und TEAM. Alle drei sind auf Kontrolle ausgerichtete Tennisschläger, aber jeder mit einem anderen Schwierigkeitsgrad.
Orange. Sehr orange. Head setzt schon seit einigen Generationen auf Farben, aber dieses Jahr ist man noch einen Schritt weiter gegangen. Wer einen Schläger sucht, der nicht den ganzen Platz überstrahlt, der ist hier an der falschen Adresse.
Mich persönlich stört das nicht, aber ich kann mir vorstellen, dass das ein Problem sein kann. Karin hat zum Beispiel gesagt, dass sich für sie die Farbe bei den ersten Schlägen förmlich in die Augen einbrannte. „Beim Ausholen fiel mein Blick auf sie und es dauerte eine Weile, bis ich sie nicht mehr sah.“ Nach einigen Spielen hatte sie sich daran gewöhnt, aber der erste Eindruck war stark.
Meiner Meinung nach schon – nicht technisch, aber mental. Wenn man ein so ausdrucksstarkes Instrument in der Hand hält, erwartet man unbewusst, dass es kompromisslos spielt. Und ein Radical wird dieser Erwartung normalerweise gerecht – man bekommt nichts geschenkt, alles muss man sich erarbeiten.
Der Rahmen fühlt sich etwas robuster an als früher und der Kopf hat weichere Übergänge. Auf den ersten Blick sieht er vielleicht nicht viel anders aus, aber man kann den Unterschied in der Hand spüren. Nicht stark, aber eben spürbar. Aber seien wir ehrlich – wenn einen das Design nicht ablenkt, die Hauptsache wird ohnehin auf dem Spielfeld entschieden.
Als ich den Head Radical 2025 zum ersten Mal mit auf den Platz nahm, wurde sofort klar, dass Head seine Ausrichtung beibehalten hat. Das ist kein Schläger, der einem verzeiht oder hilft, den Ball über das Netz zu bringen. Aber wer eine schnelle Hand und eine gute Technik besitzt, den belohnt er mit Präzision und Stabilität.
Was mir jedoch sofort auffiel, war der veränderte Komfort. Ich erinnere mich an die erste Generation der Radicals – ein harter Rahmen, der jegliche Vibration auf die Hand übertrug. Bei dem hier ist es viel angenehmer. Der Rahmen dämpft besser und die Hand muss auch bei längerem Spiel weniger leiden.
Meiner Meinung nach ist dies vor allem auf die Technologie Auxetic 2.0 zurückzuführen. Ich spüre den Effekt weniger stark als bei den Head Speed oder Head Boom, aber zur letzten Generation ist der Unterschied spürbar.
Das bedeutet nicht, dass der Radical seinen Charakter verändert hätte. Er ist immer noch kein Schläger, der einen bei langsamem Schwung retten würde. Aber er ist nicht mehr so anstrengend wie früher zu spielen, was ich persönlich als Vorteil ansehe.
Ob das ein Schritt vorwärts ist oder nicht, das hängt davon ab, was man vom Schläger erwartet. Ich persönlich finde den veränderten Komfort gut. Der Rahmen bestraft weniger, liegt besser in der Hand, Vibrationen werden deutlich gedämpft. Wer zu den Spielern gehört, die es etwas „weicher“ mögen, den wird er zufriedenstellen.
Andererseits verstehe ich, dass manche von der neuen Generation in Verlegenheit gebracht werden könnten. Wem das rauere, härtere Feedback der vergangenen Jahre mehr lag, für den fühlt sich diese Version etwas ruhiger an. Das ist nicht mehr der harte Radical, der alles in die Hand weiterleitet.
Es ist aber immer noch ein Schläger für Kontrolle. Die Stabilität bleibt gleich, die Präzision auch. Das ist einfach nicht mehr die Art von „Elitewerkzeug“, die einen fertigmacht, wenn man nicht sein Bestes gibt. Und das ist meiner Meinung nach gut.
Ich beginne mit dem anspruchsvollsten Modell. Der Head Radical PRO 2025 wiegt 315 Gramm, und schon das allein macht ihn zu einem Schläger für erfahrene, wettbewerbsorientierte Spieler mit schnellem Arm und aggressivem Spielstil.
Als ich ihn getestet habe, habe ich ihn zuerst einem jungen Spieler geliehen, der zweimal täglich spielt, und seine erste Reaktion war: „Das geht überhaupt nicht.“ Dann habe ich ihn selbst zur Hand genommen, und ich muss sagen, er hatte Recht. Egal, wie ich es anstellte, die Bälle flogen nur, wenn ich richtig stark schwang.
Andererseits ist seine Stabilität unglaublich. Bei Returns oder Volleys mit Slice gibt der Schläger überhaupt nicht nach. Präzision? Ausgezeichnet. Und obwohl er 315 Gramm wiegt, lässt er sich dank des näher am Griff liegenden Balancepunkts erstaunlich leicht spielen.
Der Head Radical MP 2025 wiegt 300 Gramm, man würde also erwarten, dass er etwas komfortabler ist. Und das ist er auch – das Handling ist definitiv einfacher, was besonders bei schnellen Ballwechseln oder wenn man schnell reagieren muss von Vorteil ist.
Aber Vorsicht, der Charakter bleibt: genauso kleiner Schlägerkopf (630 cm²), Besaitung für Kontrolle, keine automatische Unterstützung. Etwas mehr Spin oder Rasanz gibt es nicht. Er ist einfach nur eine etwas zugänglichere Version des PRO.
Bei Volleys und Returns gibt er weniger Sicherheit als der PRO, ist aber immer noch gut. Wer Präzision will und keinen schweren Rahmen mit sich herumschleppen möchte, für den ist der Schläger genau richtig.
Der Head Radical TEAM 2025 wiegt 280 Gramm und hat als einziger Schläger der Modellreihe einen größeren Schlägerkopf (660 cm²), sodass man erwarten könnte, dass er komfortabler wäre. Und das ist er auch – aber nicht komfortabel genug, dass jemand mit ihm Spielgenuss hätte, der nur mit leichtem Schwung spielt.
Dieses Modell wurde hauptsächlich von Karin getestet, und ihre erste Reaktion war: „Er katapultiert den Ball nicht besonders gut.“ Und genau das fasst in etwa das Wesen der gesamten Radical-Modellreihe zusammen – auch wenn der TEAM der leichteste Schläger ist, ist er immer noch kein Schläger, der einen unterstützt, wenn man nicht seinen eigenen Schwung hat.
Andererseits war sie, was die Präzision bei Stoppbällen und Slices angeht, mit ihm zufrieden. Und dank seines geringen Gewichts ist der Schläger leicht zu handeln.
Es gibt einige technologische Veränderungen, aber die tatsächlichen Auswirkungen sind nicht immer signifikant. Head kommuniziert natürlich jede Menge Verbesserungen – Auxetic 2.0, Sound Grommets, Graphene Inside, Control Pattern … aber nicht alles davon spürt man tatsächlich beim Spielen.
Was ich sofort bemerkte, war eine Veränderung des Komforts. Der Rahmen ist leiser, die Vibrationsdämpfung besser. Ich führe genau das auf Auxetic 2.0 zurück. Der Effekt ist nicht so ausgeprägt wie bei den Schlägern der Modellreihe Speed oder Boom, aber im Vergleich zu den Vorgängergenerationen der Radicals ist der Unterschied deutlich. Er erschüttert die Hand nicht mehr so stark.
Head behauptet, dass diese Technologie auch beim Spin unterstützt. Meiner Meinung nach stimmt das überhaupt nicht. Die Radicals haben eine dichtere Besaitung und einen kleineren Schlägerkopf, und das kann keine Öse ausgleichen. Genauso wie die Sound Grommets – bei einigen Modellen habe ich einen Unterschied im Klang festgestellt, aber bei denen hier nicht. Vielleicht schwinge ich falsch, vielleicht bin ich auch nur schwerhörig.
Was ich hingegen schätze, ist die allgemeine Stabilität des Rahmens – insbesondere beim Modell PRO. Das war schon immer eine Stärke der Radicals und Head hat hier ganz sicher nichts verschlimmbessert. Der Rahmen fühlt sich fest an, sicher, und selbst unter Druck verhält er sich nicht nervös.
Ich würde es einfach zusammenfassen: Manche Technologien sind zu spüren, andere existieren eher auf dem Papier. Aber worauf es wirklich ankommt – Stabilität, Präzision, Dämpfung – das können die Head Radical 2025 gut.
Wenn ich den Head Radical 2025 irgendwo einordnen müsste, käme er dem Wilson Pro Staff wohl am nächsten. Beide Schläger haben einen härteren Charakter, eine hohe Präzision und Stabilität bei schweren Schlägen. Der Pro Staff ist jedoch noch steifer und gibt ein noch schärferes Feedback in die Hand. Der Radical ist im Vergleich etwas weicher und angenehmer für längeres Spielen.
Dann gibt es noch den Babolat Pure Strike – der spielt sich dynamischer und hilft mehr bei der Rasanz nach. Der Radical hingegen hält eine präzisere Linie und ist stabiler. Der Pure Strike spricht Spieler an, die mehr Power aus ihrem Schläger herausholen wollen, während der Radical diejenigen anspricht, die mit so viel Präzision wie möglich schlagen wollen.
Und dann gibt es noch den Tecnifibre TF40 – der folgt einer ähnlichen Philosophie wie der Radical, vermittelt aber ein anderes Gefühl. Der TF40 ist etwas flexibler, der Radical ist steifer und stabiler. Das Schlaggefühl unterscheidet sich, obwohl die Ergebnisse ähnlich sind – beide Modelle eignen sich für Spieler, die den Ball unter Kontrolle haben möchten.
Letztendlich kommt es immer auf den Spielstil an und darauf, welche Art von Feedback man sich wünscht. Hier ein kurzer Vergleich zur Orientierung:
Alle getesteten Schlägen waren mit der Saite Head Lynx Tour bespannt. Und ehrlich gesagt – die passt nicht ganz zu diesem Schläger. Sie ist härter, hat ein dumpferes Ansprechverhalten und selbst die verdrehte Struktur, die theoretisch für mehr Spin sorgen soll, macht das nicht besser. In Kombination mit dem Radical, der eine dichtere Besaitung und einen kleineren Schlägerkopf hat, konnte ich den versprochenen Spin überhaupt nicht spüren.
Meiner Meinung nach wäre es besser, Head Hawk oder Head Hawk Touch zu verwenden. Beide geben ein etwas angenehmeres Spielgefühl und übertragen die Energie besser in den Schlag. Hawk Touch ist weicher und sanfter, die klassische Hawk ist ausgewogener – etwas Komfort, etwas Kontrolle. Beide haben mir besser gefallen als die Lynx Tour.
Die Auswahl der Saiten spielt beim Radical eine große Rolle. Wenn man ihn zu hart besaitet, kann das Spielgefühl noch mehr beeinträchtigt werden. Und dieser Schläger selbst zählt ja schon nicht gerade zu den lebhaftesten.
Der Head Radical 2025 erfüllt immer noch meine Erwartungen – er ist präzise, stabil und anspruchsvoll. Head hat ein wenig am Komfort geschraubt, der Rahmen dämpft Vibrationen etwas stärker und das Spielgefühl ist insgesamt etwas angenehmer als früher. Er ist aber immer noch kein Schläger, der einem etwas schenkt.
Egal, ob man sich für das Modell PRO, MP oder TEAM entscheidet, es gilt für alle das Gleiche: Wer über keine schnelle Hand und keine gute Technik verfügt, der muss sich damit anstrengen. Der Schläger hilft nicht beim Erzeugen von Spin oder Power. Wer jedoch sein eigenes Tempo bestimmen und seine Schläge wirklich kontrollieren möchte, der kann das Spielen mit diesem Schläger sehr genießen.
Für mich ist es immer noch ein Schläger für Spieler, die wissen, was sie spielen wollen – und nicht für solche, die Unterstützung suchen. Und das ist fair.
Wir geben 8 von 10 Punkten, weil der Schläger in seiner Kategorie der Tennisschläger für Kontrolle eine großartige Leistung bietet, aber aufgrund seines anspruchsvolleren Charakters nicht für jeden geeignet ist.
Autor: Redaktion von Sportega
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