Ikonische Reihe der Tennisschläger Head Prestige findet man auf dem Markt schon seit 1987. Seitdem erwarb sie Gunst von vielen Spitzenspielern. Der neueste Gesandte dieser engen Rahmen für anspruchsvolle Spieler ist der kroatische Bombenschlagspieler Marin Čilić. Čilić ist bekannt durch sein Offensivspiel, das schon ab seinem Kanonenaufschlag anfängt und mit flachen Vorhandschlägen tief im Feld seines Gegners endet.
In unserer Rezension der Tennisschläger Head Graphene 360+ Prestige sehen wir uns zwei spielbare Modelle an, die sicher eine breite Spielergruppe ansprechen, die sich dem Leistungstennis widmen und die ein hartes, offensives Tennisspiel im Blut haben – Head Graphene 360+ Prestige Tour und Head Graphene 360+ Prestige Pro.
Die Bedeutung der Prestige-Tennisschläger ist für Firma Head ganz von Bedeutung. Sie befinden sich doch auf dem imaginären Gipfel ihrer Bewertungsskala, was Genauigkeit betrifft. Die Tennisschlägerreihe Head Prestige wird als “absolut genaue” Schläger bezeichnet, was vor allem für 320g-Modelle MID und MP gilt. Diese aber, wegen ihrer hohen Schwierigkeit, nicht Objekt dieser Rezension sind, obwohl man sie im Angebot findet.
Nur zur Vorstellung – das getestete 315-g-Modell Head Graphene 360+ Prestige PRO ist mit seiner Genauigkeit auf dem Niveau von Modellen Gravity Tour und Speed Pro. Die leichtere Variante Head Graphene 360+ Prestige Tour befindet sich auf dem Niveau von Gravity MP und Radical MP. Die Schläger sind aber voneinander unterschiedlich in einer ganzen Reihe von Parametern, die wir nachfolgend in der Rezension besprechen werden.
Zu Beginn möchte ich, ohne zu beschönigen, anführen, dass die beiden getesteten Tennisschläger hervorragend sind und dass der größte Unterschied zwischen ihnen in ihrem Gewicht und ihrer Kopfgröße liegt. Die Schläger eignen sich für erfahrene und für Wettkampfspieler, wobei ich das leichtere Tour-Modell auch für Wettkampf-Junioren empfehlen möchte, die in Zukunft Übergang auf schwerere Versionen dieses Schlägers planen.
Kraftmäßig gut dotierte Frauen werden auch mit der leichteren Variante fertig, obwohl ich nicht zu viel sicher bin, dass dieses Modell in ihrer Präferenz sein sollte. Auf dem Markt gibt es doch eine Menge von anderen den Frauen gegenüber günstigeren Schlägern, vor allem die von Wilson oder die speziell verkürzten Tecnifibre-Modelle.
Wenn Sie den Tennisspielstil von Marin Čilić betrachten, der der Gesandte des Modells Head Prestige ist, dann gewinnen Sie gute Hilfe, wie man mit dem Schläger spielt und für wen er eigentlich bestimmt ist. Direkte und harte Schläge tief in das Feld des Gegners. Schnelle Aufschläge und möglichst kurze Ballwechsel. Vernichtende und kompromisslose Volleys. Kurz gesagt, handelt es sich um einen Tennisschläger, der nach direktem Ballschlag ohne viele Umstände sehnt. Hier gibt es keine Zeit und kein Raum für Herumspielen.
Offensives Tennisspiel verlangt hohes Risiko, verbunden mit perfekter Reaktion, Schlaglängen und Genauigkeit. In diesen Gesichtspunkten beide Tennisschläger Head Prestige glänzen. Falls Sie gerne mit ihrem Gegner ein Paar Bälle wechseln und versuchen, ihn mit einigen Schlägen außer Atem zu bringen, dann eignet sich dieser Schläger nicht für Ihr Spiel. Wenn man einen Tennisschläger wählt, muss man bedenken, welchen Stil man spielt und welchen Sie in Zukunft spielen werden.
Beide Rahmen sind von Spitzenqualität, die sich an traditionelle Rahmen der neunziger und zwanziger Jahre nähert. Enge Rahmenkonstruktion, hervorragende Reaktion, Spitzengefühl für Ball und maximal konzentrierte Energie sind, ähnlich wie bei den Konkurrenzmodellen Wilson Pro Staff, Hauptdevisen dieser Reihe.
Der große Vorteil der neuen Generation besteht in ihrer Erreichbarkeit und in leichter Spielbarkeit auch für schwächere Spieler. Ich ließ mit ihnen auch Amateurspieler spielen, die sich dem Tennis einmal wöchentlich widmen, und ich war überrascht, wie leicht sie vor allem mit dem leichteren Tour-Modell spielen können. Allerdings ist dieser Rahmen viel zu schade für sie. Wenn man das ganze Leistungsvermögen des Schlägers entwickeln will, dann muss man das Tennisspiel können und nicht bei dem Spiel überlegen, wann man ausholen soll.
Im vorigen Jahr haben sich die Tennisschlägerhersteller überboten, wer flexibleren und gleichzeitig stabileren Rahmen produziert. Während die Flexibilität die Hand schont,Vibrationen dämpft und kann Energie generieren, die Schlägerstabilität ist wichtig für Spielgefühl und gesamte Schlaggenauigkeit. In dieser Hinsicht erstaunten mich die neuen Schläger Babolat Pure Strike 2020.
Das neue, im vergangenen Juli getestete, brandneue Modell Head Gravity wurde als erstes mit der neuen Technologie Head Graphene 360+ ausgestattet. Sie wurde auch in diesem verbesserten Modell Head Prestige benutzt, die sich als eine angenehme Kombination von Flexibilität und Stabilität auswirkt.
Insgesamt kann man sagen, dass der Raum für idealen Balltreffer, oder sg. Sweetspot, größer wurde. Mit den Schlägern Head Prestige spielte ich etwa zehn Stunden und wenn ich zu meinen Head Graphene Touch Speed Pro zurückkehrte, die einen ein bisschen größeren Kopf haben, traf ich paradoxerweise den Ball schlechter, als mit den beiden Varianten der neuen Prestige-Schläger, die einen kleineren Kopf haben. Aber es handelt sich um eine Täuschung.
Die Schläge traf ich in gleicher Weise, nur die neuen Rahmen “verzeihen” mehr und den außermittig getroffenen Ball wissen sie noch zu retten. Bei den älteren Tennisschlägern, im Gegenteil, beginnt der Rahmen unangenehm zu vibrieren und verändert die Flugbahn des Balls. Der Zauber dieser Ausnahmestabilität beruht darin, dass sie eine konstante Ballbahn zu behalten weiß und dass sie für die Hand des Spielers sehr angenehm und vorhersehbar ist.
Die Tennisschläger sind mit der Technologie Graphene 360+ hergestellt, die an der 5. und 7. Rahmenuhr spezielle Spiralfaser hat. Die Faser erhöhen Rahmenflexibilität und Gefühl eines reineren Balltreffers.
Obwohl, was die Parameter betrifft, die beiden Schläger der vorigen Schlägergeneration aus Graphene Touch ähnlich sind, scheinen sie wirklich flexibler, und freundlicher für die Hand zu sein. Ich befürchtete ein bisschen, dass die Schläger quasi in meinen Arm stoßen werden, aber es war nicht so. Die Head-Prestige-Schläger wirken komfortable und mit ihrer Reaktion sind sie den Gravity-Modellen ähnlich.
Vergleichen wir nun die Prestige-Schläger mit den anderen, von mit getesteten Head-Schlägern.
Mir scheint, dass die Tennisschläger Head Graphene 360+ Prestige von jeder Reihe etwas nehmen. Von der Speed-Reihe ist es Geschwindigkeit, mit der sie Schläge zu spielen bewältigen, und ene sehr gute Genauigkeit. Sicherheit bei allen Schlägen verspürte ich in ähnlicher Weise, wie bei der Radical-Reihe, und zwar vor allem beim Aufschlag und Slice. Überraschend leicht zu spielen sind sie auch, was Sweetspot, also Treffer mit der Schlägermitte, betrifft, ähnlich wie mit dem Gravity-Schläger.
Also unerwartet wirkt die neue Prestige-Reihe auf mich wie ein sehr gut spielbare Schläger in jeder Situation. In dieser Hinsicht erwartete ich eine größere Mühe ohne Kompromisse, aber im Ergebnis hatte ich den Eindruck, dass ich mit den Schläger relativ leicht praktisch jede Schlagart spielen kann. Das gilt vor allem für das leichtere Tour-Modell, das wir nun näher betrachten werden.
Das Modell Head Graphene 360+ Prestige Tour ist mir aus dem getesteten Schlägerpaar am nächsten. Verantwortlich dafür ist für mich vor allem sein optimales Gewicht von 305 g ohne Besaitung und Kopfgröße von 640 cm2, die nur um 5 cm2 kleiner ist, als bei meinem Schläger Head Graphene Touch Speed Pro. Ich hatte also keinen Bedarf, wie auch immer meinen Spielstil zu ändern und praktisch ohne Änderung meinen Stil zu verwenden.
An diesem Schläger ist seine allgemein bessere Beherrschbarkeit von Vorteil, die ein buntes Gesamtfeld-Tennisspiel zu spielen ermöglicht. Ob Sie ein geduldiges Spiel von der Grundlinie aus oder aggressiven Stil - Aufschlag-Volley - mögen, mit diesem Modell kommen Sie auf Ihre Kosten.
Der Prestige Tour selbst fungiert überraschend auch in defensiven Grenzsituationen, aber oft ist es vorgekommen, dass nach einer bloßen Schlägereinstellung endete der Ball tief im Netz. Ganz geschenkte Schläger, ähnlich wie bei dem Gravity-Modell, können Sie hier jedes Mal nicht erwarten, und es ist also gut stets bereit zu sein und den Schläger mit eigener Aktivität zu unterstützen.
Die technisch schlecht gespielten Schläge, oder Schläge hinter dem Körper, müssen nicht jedes Mal einen Fehler bedeuten, aber sie werden von großer Qualität nicht sein. Manchmal sogar ein fehlerhaft getroffener Ball mit dem Rahmen wirkt sich relativ stark in Vibration in den Arm aus. Dafür ist die leichte Rahmenkonstruktion bedeutend verantwortlich, die wirklich sehr sensible ist. Ich wurde überrascht, dass das Tour-Modell um einen halben Zentimeter dünneren Rahmen (21,5 mm) hat, als die schwerere Pro-Version (22 mm). Meistens ist es umgekehrt.
Leichtigkeit, mit der die beiden Head-Prestige-Schläger die Luft durchschneiden, ist ausgezeichnet. Für beide Modelle gelten hervorragende, geschnittene, oder, wenn Sie wollen, mit Slice gespielte Schläge von beiden Seiten. Wenn der Slice funktioniert, dann funktioniert auch der Aufschlag und hier hat es sich auch bestätigt. Der Aufschlag ist mit den Schlägern hervorragend und wenn Sie einen direkten Aufschlag ohne größere Rotation mögen, dann geht es Ihnen gut.
Bei den Aufschlägen ist grundsätzlich die Geschwindigkeit, mit der Sie mit dem Schläger manövrieren können. Die leichtere Tour-Version ist auf 320 mm ohne Bespannung balanciert und seine Beherrschbarkeit ist blitzschnell, sensibel und sehr genau. Es handelt sich nicht direkt um einen Schläger für bloßes Spielen mit dem Ball, sondern für harten Ausgang sagen wir von bis drei Volleys. Er bewährt sich also beim Anlauf ans Netz in Kombination mit dem ersten Vorbereitungsvolley in die Feldmitte, dem zweiten längeren Volley unter die Beine des Gegners und dem dritten, harten, abschließenden Volley wohin auch immer.
Mit dem Schläger Head Graphene 360+ Prestige Tour fühlte ich mich am Natz sattelfest und ich hatte Gefühl, dass wenn es in meiner Kraft steht, dann muss ich den Ballwechsel beherrschen. Sicherheit und Verlässlichkeit des Schlägers ist in dieser Hinsicht perfekt und ich bemerkte keine besondere oder unerwartete Reaktion, die sich ab und zu bei einigen neuen Modellen aus einem mysteriösen Grund zeigt.
Wenn Sie gerne Spinschläge benutzen, dann muss ich Sie ein bisschen enttäuschen. Der Spin schmeckt dem Tour-Modell besonders nicht. Die Ursache liegt in einer nicht traditionellen Besaitung von 18 x 19. Dieses verhältnismäßig geschlossene Besaitungsmuster ist zwar nicht so sehr stumpf, wie das Muster 18 x 20, aber doch beschränkt es die Ballrotation.
Ich empfand das vor allem in Situationen, wenn mein Gegner einen unangenehm niedrigen, schnellen Slice-Schlag in meine Vorhand spielte. In diesem Augenblick geschah es oft, dass ich, im Bestreben den Ball hoch über das Netz kreuzweise zu liften, eine wirklich minimale Rückreaktion erlebte und den Ball ins Netz verschlag. In der Rückhand hatte ich dieses Problem nicht, weil ich diesen Schlag auch mit Slice bequem zurückgab.
Wenn es also zu einem Slice-Wechsel kommt, zahlen Sie es dem Gegner lieber mit gleicher Münze heim. Sie können sicher sein, dass die Slice-Schläge von Ihrem Schläger einen ordentlichen Schwung haben werden.
Ich will nicht lange um den heißen Brei herumreden - Modell Head Graphene 360+ Prestige PRO eignet sich schon für sehr erfahrene und sehr gut ausgestattete Power-Spieler. Sein Gewicht von 315 g ohne Besaitung und Kopfgröße von nur 613 cm2 lässt wissen, dass dieser Rahmen kein Spielzeug ist.
Gleich am Anfang war ich angenehm mit der Sweetspot-Größe überrascht, wie es bei dem leichteren Tour-Modell der Fall ist. Bei dieser Schlägerkopfgröße traf ich praktisch in den Rahmen nicht, und da spielte ich noch nie mit solcher Kopfgröße.
Der Unterschied gegenüber der leichteren Version liegt im Besaitungsmuster, das hier offen 16x19 ist und das hat Potential zu einem größeren Spin. Persönlich habe ich jedoch keinen markanteren Spin verzeichnet, und zwar auch aus dem Grund, dass ich selber eher einen klassischen, direkten Spielstil habe.
Seit dem ersten Schlag verzeichnete ich einen völlig unterschiedlichen Klangäußerung, der an ein Holzknacken naht, wie es bei dem umwälzenden Wilson Clash Schläger der Fall ist. Wenn Sie es richtig treffen, es kommt zu einem Knall, der nicht nur zu sehen sondern auch zu hören ist. Vergessen Sie, ohne Vibrastop zu spielen. Ohne das rasselt der Schläger, als ob er kaputt wäre und man kann es nicht aushalten. Vielleicht ist es durch ultradünne Durchgänge hervorgerufen, in die man mit Mühe eine Saite mit einem Durchmesser von 1,3 mm hineinpasst.
Die Ballgeschwindigkeit und vor allem ihre Länge verbesserte sich automatisch um etwa einen Meter. Das Gewicht, wie immer, spielt hier eine grundsätzliche Rolle, ähnlich wie die Schlägerbalance von 315 mm, die doch die Hand ein bisschen entlastet. Der Schläger ist zwar schwer, aber spielbar. Er verlangt größere Konzentration, bessere Beinarbeit und insgesamt bessere physische Ausstattung.
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In diesem Rezensionsteil beginnt es interessant zu sein. Damit ich Unterschied zwischen den beiden Tennisschlägern zeigen konnte, spielte ich mit ihnen ein komplettes Trainingsspiel. Das fand in der Halle auf einem groben Pavitex-Teppich mit Granulat statt. Damit man begreift, wie die beiden Schläger funktionieren, handelt es sich um grundsätzliche Information. Diese Oberfläche, zum Unterschied von Beton oder anderen harten Oberflächen, ist langsam, weich und die Ballwechsel dauern sehr lange. Der Ballabsprung ist hier variabel und die Oberfläche selbst hat die Neigung, den Spin zu verstärken und die Slice-Effektivität verhältnismäßig markant zu bremsen.
Im Spiel benutzten wir neue Bälle Tecnifibre Club, die überraschend lange aushalten und über sehr gute Meltonqualität verfügen. Für den ersten Satz benutzte ich mich gegen meinen Sparringpartner ein leichteres Model von Prestige Tour. Die Ballwechsel waren lang, sehr läuferisch und im guten Tempo. Nach einer Stunde endete der Satz 7:5 zu meinem Vorteil. Es war aber große Schinderei und wir gaben sehr viel Energie ab.
Im zweiten Satz nahm ich das schwerere Modell von Prestige Pro. Es kann als eine fehlerhafte Strategie betrachtet werden, aber wie es sich zeigte, war es gerade umgekehrt. Beide waren wir müde und so logischerweise ging das Spielniveau ein bisschen nach unten. Bei meinem Gegner bemerkte ich Ansätze von Resignation und gerade in diesem Moment zeigte sich, dass der schwerere Schläger einen Sinn hat.
Mein Gegner verlangsamte allgemein das Spiel, verkürzte die Schläge und das war Wasser auf meine Mühle. Obwohl ist es anstrengender, diesen Schläger bei Kräftemangel zu tragen und zu beherrschen, dann, wenn Sie Zeit haben, wird er zum Hammer. Den zweiten Satz gewann ich bequem 6 : 1 und die langen Ballwechsel aus dem ersten Satz verkürzten sich meistens auf 3 bis 4 Schläge. Der Unterschied in der Dominanz aus meiner Seite war wirklich markant. Es ist aber zweischneidig.
Im ersten Satz verschwendete ich meiste Energie in anstrengender Bewegung, während im zweiten Satz musste ich mich auf Schlägerbeherrschung und auf chirurgisch genaue Beendigung der langsamen und angespielten Bälle konzentrieren. Man könnte also sagen, dass es mir mit einem schwereren Schläger gelang, den angeschlagenen Gegner kompromisslos zu erledigen. Wenn es aber umgekehrt wäre, und mein Gegner würde den ersten Satz gewinnen, dann müsste die Strategie mit dem Schlägerwechsel nicht funktionieren.
Designermäßig sind beide Tennisschläger Head Graphene 360+ Prestige gebunden an Philosophie, dass die Schönheit in Einfachheit steckt. Beide Rahmen sind regelmäßig, dünn und haben sehr enge Durchgänge. Von den Prestige-Schlägern ist ein kompletter Kopfschutz mit Plastikpuffer nicht wegzudenken. Der enthält keine Designelemente und der Schläger macht einen sehr reinen bis schlichten Eindruck.
Die Schläger unterscheiden sich voneinander vielleicht nur in der Bearbeitung der Durchgänge im Hals. Das leichtere Tour-Modell hat Plastikkappe auf den Durchgängen, die von der Außenseite symmetrisch eben ist, und das schwerere Pro-Modell hat wellenartige Plastikkappe. Dank des kleineren Schlägerkopfes der Pro-Version ist der Rahmenkörper und der Hals langgestreckter. Mattrotes Design mit einem glänzenden V im Hals muss zwar nicht jedem passen, aber ich finde es gut und man erkennt schon von der Ferne, um welches Modell es sich handelt.
Es ist überraschend, dass die beiden Schläger in der ganzen Skala von Situationen und Stile gut zu spielen sind. Zwar am meisten entsprechen ihnen direkte, schnelle und harte Schläge, dennoch mit dem leichteren Tour-Modell gelingt es Ihnen bei langen Ballwechseln Ihren Gegner von Ecke zu Ecke zu jagen.
Die Genauigkeit der beiden Schläger ist vergleichbar, was Geschwindigkeit und Länge der Schläge betrifft. Das leichtere Tour-Modell würde ich für fortgeschrittene und erfahrene Jugendspieler empfehlen, die sich dem Tennis auf Wettkampfniveau widmen und schnellen Tennis mögen. Gleichzeitig ist es ein Schläger, mit dem auch ein Trainer ein Paar Stunden mit einem Hobbyspieler zu spielen schafft, und dann ihn in einem scharfen Wettkampf benutzt.
Die Pro-Version ist schon ein anderes Kaliber, das weit mehr Kraft kostet und insgesamt ist es anspruchsvoller was Technik und Beinarbeit betrifft.
Es handelt sich aber um eine mächtige Waffe, die in richtigen Händen den Gegner in Splitter hauen kann. Man muss aber acht auf spät gespielte Schläge geben, die auch schmerzen können. Für den Schläger dieses Formats müssen Sie nicht nur die Technik sehr gut meistern, sondern auch genau wissen, welchen Spielstil Sie spielen wollen und das auch ohne Ausnahme einhalten.
In diesem Fall handelt es sich also um aggressives Ballschlagen, wenn er sich oben befindet und gibt es ständiges Streben in Vorwärtsbewegung zu sein. Mit der Pro-Version vergessen Sie defensiven und geduldigen Spielstil. Bestimmt ist es nicht ein Schläger für Trainer für übliches Ballschießen oder für ambitionierte Hobbyspieler, die sich ein oder zweimal im Jahr auf dem Clubtournier zeigen.
Die beiden Schläger Head Prestige sind wieder ein bisschen näher für breiteres Publikum zu spielen. Sie haben jedem was zu bieten, der sich dem Tennis regelmäßig und auf hohem Niveau widmet. Sie sprechen am besten die Spieler an, die traditionellen Tennisstil mit harten, direkten Schlägen und mit Netzanlauf mögen. Es handelt sich also um eine Prestigeangelegenheit für die Spieler, die mit einem möglichst direkten Weg auf Sieg zustreben.
Der Vollständigkeit halber füge ich zu, dass ich den Schläger mit Besaitung Head Lynx 1,25 mm und mit Zugkraft 24/23 kg testete, wobei die vom Produzent empfohlene Zugkraftspanne 22–26 kg beträgt.